Am 2. Februar 2019 fand in den Konferenzräumen der Messe die erste Bürgerwerkstatt zur Bewerbung Offenburgs um die Landesgartenschau statt: Rund 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Zu insgesamt acht Themenbereichen wie Wasser, Biodiversität, Klima, Bewegung oder Infrastruktur brachten sie engagiert ihre Ideen, Anregungen und Vorschläge ein. „Den Weg zur Landesgartenschau möchte ich gemeinsam mit Ihnen gehen“, betonte Oberbürgermeister Marco Steffens in seiner Begrüßung. Insgesamt drei Stunden dauerte die Auftaktveranstaltung, der über das Jahr verteilt weitere Workshops und Veranstaltungen folgen sollen. „Ich möchte Ihnen Lust machen“, erklärte Steffens weiter. Denn die Landesgartenschau biete eine riesige Chance, wobei die eigentliche Schau lediglich „das Krönchen“ bilde. Ein zentrales Anliegen sei, der Stadt die „Natürlichkeit und Erlebbarkeit der Kinzig zurückzugeben“, indem der Flusslauf naturnah und erlebbar gestaltet werde. Derzeit fließe die Kinzig an Offenburg vorbei. Neben dem Element Wasser bilden auch die Grünräume um die Kinzig einen Schwerpunkt der Planung. Diese sollen miteinander vernetzt und verbunden werden. Dadurch soll ein großzügiger Raum der Erholung für alle Generationen entstehen, der zur Erholung und einem guten Miteinander einlädt. Wie dies jedoch konkret aussehen soll, dafür wünscht sich die Stadtverwaltung Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft. Moderatorin Petra Pintscher appellierte daher an das Engagement der Teilnehmenden: „Sie sind heute gefragt.“
Mitmachen und mitgestalten!
Dass der Wunsch nach Beteiligung ernst gemeint ist, spiegelt sich auch im Logo der Bewerbung wider. Dieses sei bewusst als „Mitmachlogo“ konzipiert worden und transportiert ein Sprachspiel mit der Abkürzung „lg og“. Sie kann als Kurzform für Landesgartenschau und Offenburg gelesen werden, aber auch als „Liebe Grüße“ aus der Stadt. Aus L und G können Wortkombinationen wie „lebendiges Gewässer“ oder „luftiges Grün“ gebildet werden – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: „Machen Sie mit und haben Sie Spaß daran“, forderte Martini die Bürgerschaft auf. Auch im Rahmen der Postkartenaktion können weiterhin Wortspiele an die Stadt geschickt werden.
Viele Möglichkeiten durch ein Projekt
Auch kritische Fragen wurden bei der Veranstaltung gestellt, beispielsweise zum Hochwasserschutz (Martini: „ein absolutes Muss“), zur verkehrlichen Anbindung und zur Beteiligung von Vereinen sowie anderen Gruppierungen. Die Ökologie müsse einen ganz großen Stellenwert erhalten – bezogen auf die Gesamtpolitik und nicht nur auf die Bewerbung: Ob Klimaneutralität ein Ziel sei, wollte ein Besucher wissen. Martini verwies darauf, dass Offenburg bereits heute gut aufgestellt sei und weiter daran arbeite. Und auch wenn Offenburg den Zuschlag für die Landesgartenschau nicht bekommen sollte, möchte die Stadt Teilprojekte aus dem Konzept angehen: „Wir werden auf jeden Fall einen Mehrwert daraus ziehen“, so Martini. Auch Petra Pintscher unterstrich: „Die Landesgartenschaubewerbung stößt Themen über den Tag hinaus an.“
Als nächstes ist die Jugend gefragt
Bei der Bürgerwerkstatt wurde auch die Jugendbeteiligung vorgestellt, bei der zum ersten Mal in Offenburg die sozialen Medien verstärkt eine Rolle spielen. Während man mit dem Hashtag #lgog2034 Ideen und Wünsche zur künftigen Stadtentwicklung direkt online an die Stadt schicken kann, fand am Mittwoch, 20. Februar von 8.30 bis 13 Uhr im Salmen ein Jugendworkshop statt.
Die Dokumentation der Bürgerwerkstatt mit allen erarbeiteten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.