Offenburg hat sich um die Landesgartenschau beworben und den Zuschlag für 2032 erhalten. Zeit also noch einmal genauer hinzusehen, welche Chancen eine Landesgartenschau in Offenburg für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger bietet.
Auch wenn das Kerngebiet der Landesgartenschau sehr innenstadtnah und kompakt geplant ist, können die Ortsteile auf verschiedene Weise von der Landesgartenschau profitieren. Zum einen bietet das Ausstellungsjahr den Ortsteilen vielfältige Chancen: Die Ausstellung gilt als Besuchermagnet und wird viele Menschen in die Stadt und damit auch in die Ortsteile ziehen. Auf dem Landesgartenschaugelände können sich die elf Ortschaften zudem während der Ausstellung mit Informationen und Veranstaltungen präsentieren und den Besucher*innen so die ganze Vielfalt Offenburgs veranschaulichen.
Zum anderen geht es bei einer Landesgartenschau aber auch um viel mehr als das Ausstellungsjahr. Offenburg erhält neue, dauerhafte Parks am Wasser, die vom gesamten Stadtgebiet gut erreichbar sein sollen. Diese Grünflächen sollen sich in die Stadtstruktur einfügen und mit den bestehenden Parks vernetzt sein. So werden mit der Landesgartenschau auch die Wegeverbindungen angegangen: Wege zwischen Kernstadt und Ortschaften werden attraktiver gestaltet und die Kinzig wird als grüne Verbindungsachse gestärkt. Neue Brückenschläge verbinden sowohl die Stadt- als auch die Ortsteile östlich und westlich der Kinzig und erweitern das bestehende Wegenetz. Die Ortsteile werden dadurch sowohl untereinander als auch mit der Innenstadt und den neu geschaffenen Grünflächen besser vernetzt.
Ganz besonderes Potenzial bieten zudem kaum genutzte Grünflächen nahe der südlichen und nördlichen Ortsteile, die im Zuge der flankierenden Maßnahmen der Landesgartenschau ökologisch aufgewertet werden sollen: im Süden das Kulturland beim Großen Deich und im Norden das Riedland. Im südlichen Landschaftsraum ist dabei geplant, den stadtnahen Gemüse- und Obstanbau zu stärken, Streuobstwiesen zu etablieren und im Bereich der Trinkwassergewinnung artenreiche Mähwiesen zu entwickeln. Außerdem ist ein erhöhter Aussichtspunkt (Bellevue Süd) beim Großen Deich angedacht, der den Blick auf das gesamte Kulturland sowie die Vorberge und das Kinzigtal ermöglichen soll.
Im nördlichen Riedland soll die Biodiversität gefördert sowie eine klimaangepasste Landwirtschaft (Landwirtschaft 5.0) gemeinsam mit der Hochschule Offenburg erprobt werden. Auch die grüne Verbindungachse von der Kinzig zum neuen Klinikum soll gestärkt werden. Als Pendant zum Bellevue Süd ist hier ein Bellevue Nord geplant, von dem aus der Blick über das Riedland schweifen kann.
Die Landesgartenschau wird von zahlreichen Personen aus den verschiedensten Bereichen der Offenburger Stadtgesellschaft unterstützt, so auch von Ludwig Gütle, dem Ortsvorsteher von Windschläg, Kurt Augustin, dem Ortsvorsteher von Elgersweier, und Georg Schrempp, dem Ortsvorsteher von Bühl. Diese und weitere Statements finden Sie hier.