Offenburg hat sich um die Landesgartenschau beworben und den Zuschlag für 2032 erhalten. Zeit also noch einmal genauer hinzusehen, welche Chancen eine Landesgartenschau in Offenburg für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger bietet.
In den neuen, innenstadtnahen Parkbereichen direkt an der Kinzig und am Mühlbach sollen Bürgerinnen und Bürger aller Generationen ihre Freizeit gestalten können und sich begegnen, bewegen, erholen und durchatmen. Besonders für Kinder und Jugendliche sind Bereiche vorgesehen, in denen sie ihrer Energie freien Lauf lassen können und genug Raum zum Spielen, Toben und sich Entspannen haben. Wie Kinder auch heute schon Natur in der Stadt erleben und wie die Landesgartenschau das fördern kann, dazu waren wir im Gespräch mit Bianca Balz, die die Naturgruppe der Kita des Stadtteil- und Familienzentrums Innenstadt leitet.
Frau Balz, Sie sind jede Woche mit der Naturgruppe der Kita des SFZ Innenstadt in Offenburg unterwegs. Was erleben Sie dabei mit den Kindern?
Bianca Balz: Die meiste Zeit verbringen wir am Mühlbach, an der Kinzig, am Gifiz und auch am großen Deich. Dort haben die Kinder auf vielfältige Weise die Möglichkeit, Natur- und Sinneserfahrungen zu sammeln, ihren elementaren Bedürfnissen nach Bewegung, Erkundung und Erforschung nachzugehen und ihre motorischen, kreativen und sozialen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Passend zu den Jahreszeiten und Gegebenheiten haben wir verschiedene Themen, die wir gemeinsam besprechen, erarbeiten oder die sich aus einer Situation und den Interessen der Kinder heraus ergeben. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt steht im Vordergrund unseres Naturtages. Um beispielsweise den Wald zu erleben, fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Stadtwald und die umliegenden Gemeinden.
Was finden die Kinder besonders spannend und warum?
Bianca Balz: Bestimmungsbücher, Lupen, Spaten, Eimer und viele andere Utensilien sind unsere ständigen Begleiter während des Naturtages – eine besondere Anziehungskraft auf die Kinder hat das Wasser. Die Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen zu beobachten und zu erforschen bereitet den Kindern besonders viel Freude.
Ob Steinweitwurf, Wassermusik, Flöße und Staudämme bauen, ausprobieren was schwimmt und was untergeht, ein Fußbad nehmen oder einfach am Wasser sitzen und entspannen. All dies entspricht den Bedürfnissen der Kinder und sorgt für positive Schlüsselerlebnisse.
Freizeit und Erlebnis sind im Alltag also besonders für Kinder wichtig – dabei machen sie ihre ersten Erfahrungen und lernen viel. Aber auch Erwachsene brauchen einen Ausgleich zum Alltag. Was denken Sie, wie kann die Landesgartenschau dazu beitragen?
Bianca Balz: Die Landesgartenschau würde die Natur in der Stadt noch erlebbarer machen und viele Forschungs-, Erlebnis- und Entspannungsmöglichkeiten bieten. Die Attraktivität und die Nähe zur Stadt würden sicherlich dazu beitragen, dass alle, von Jung bis Alt, unterwegs sind und von den positiven Erfahrungen profitieren.
Im Rahmen der Kinderbeteiligung zur Landesgartenschaubewerbung haben Sie viel mit Ihrer Gruppe über die Bewerbung gesprochen. Was ist Kindern im Hinblick auf die Landesgartenschau besonders wichtig?
Bianca Balz: Die Kinder der Projektgruppe wünschen sich vor allem die Zugänglichkeit des Wassers auf vielfältige Weise. Sie stellen sich vor, über ein flach abfallendes Ufer ans Wasser zu gelangen, mit Booten die Kinzig zu überqueren und auf Holzstegen, die ins Wasser ragen, Tiere und Pflanzen beobachten zu können. Im Sommer wünschen sie sich Bademöglichkeiten mit schön gestalteten Liegewiesen. Ganz wichtig ist ihnen auch, auf unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten am Wasser entspannen zu können.
Worin sehen Sie die größte Chance einer Landesgartenschau für die Freizeitgestaltung und das Naturerleben in der Stadt?
Bianca Balz: Die Landesgartenschau soll sowohl der Erholung, Kultur, Umweltbildung und dem Naturerleben als auch der aktiven Freizeitgestaltung dienen. Dem wird mit dem vorgestellten Konzept während und besonders nach der eigentlichen Ausstellungszeit Rechnung getragen. Die Erweiterung der „Grünen Lunge“ der Stadt bietet für jeden etwas.
Mit den neu gestalteten Flächen entsteht ein neuer, besonderer Baustein im Offenburger Stadtgefüge, die die Innenstadt und Stegermatt in attraktiver Weise entlang der Kinzig verbinden und zu vielfältigen Aktivitäten einlädt – das LGS-Gelände hat einfach was. Ich würde mich sehr freuen!
Die Landesgartenschau wird von zahlreichen Personen aus den verschiedensten Bereichen der Offenburger Stadtgesellschaft unterstützt, so auch von den Pfadfindern des Stamms Konradin. Dieses und weitere Statements finden Sie hier.