Offenburg hat sich um die Landesgartenschau beworben und den Zuschlag für 2032 erhalten. Zeit also noch einmal genauer hinzusehen, welche Chancen eine Landesgartenschau in Offenburg für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger bietet.
Das geplante Landesgartenschaugelände erstreckt sich entlang der Kinzig von den Ortschaften im Norden Offenburgs bis zum Großen Deich und den südlichen Ortschaften. Der Mittelpunkt des Geländes liegt dabei in direkter Nachbarschaft zu Messe, Burda, dem SFZ Stegermatt – und der Hochschule. Der durch die Landesgartenschau neu entstehende Kinzigpark würde unmittelbar an die nördliche Erweiterung der Hochschule anschließen und bietet für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Grünen und am Wasser. Aus diesem Grund ist die Hochschule eng in die Bewerbung der Stadt Offenburg eingebunden.
Im Beteiligungsprozess haben Studierende und Mitarbeitende der Hochschule mittels Postkarten engagiert ihre Ideen und Anregungen zur Bewerbung eingebracht. Dazu gehören beispielsweise eine verbesserte Verkehrsanbindung sowie Orte für Begegnung und die sportliche Freizeitnutzung. Aus wissenschaftlicher Sicht eröffnen sich durch die Landesgartenschau zudem vielfältige Chancen für eine Verknüpfung von innovativen Projekten der Hochschule und zukunftsfähiger sowie nachhaltiger Stadtentwicklung:
Landwirtschaft 5.0: Im nördlichen Riedland soll mit dem Projekt „Landwirtschaft 5.0“ eine klimaangepasste, biodiverse Landwirtschaft erprobt werden. Das Projekt ist bereits unabhängig von der Bewerbung in Zusammenarbeit mit Landwirten in der Region gestartet. Besucher*innen der Landesgartenschau-Ausstellung sollen auf einem Schau-Acker im Riedland diese neue Form der Landwirtschaft erleben können.
Smart x Green: Die Landesgartenschau soll mehr Energie produzieren als verbraucht wird. Dies wird durch ein intelligentes Energiesystem gewährleistet, welches die Bedarfe und Überschüsse an Energie ausgleicht und entsprechend verteilt. Pflanzen an Gebäudefassaden und in Beeten können mittels einer smarten Überwachung sowie der smarten Zufuhr von Wasser und Nährstoffen optimal versorgt werden. Die zunehmende Hitze in den Sommermonaten soll auf dem Ausstellungsgelände mit intelligenten Outdoor-Kühlsystemen ohne hohen Energieverbrauch abgemildert werden.
Smart x Mobile: Die Anreise zur Landesgartenschau soll möglichst ressourcenschonend und effizient ablaufen. Deshalb soll die Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsmittel durch ein System sichergestellt werden, das die individuelle Anreise vorab plant. Ergänzend dazu sollen Besucher*innen sich auch einen autonom fahrenden Shuttle-Dienst bestellen können, der sie an einem beliebigen Ort abholt und den Weg zur Landesgartenschau sicherstellt. So wird die Anreise mit dem Pkw vermieden und Parkflächen reduziert. Auf den trotzdem noch notwendigen Parkflächen soll gleichzeitig Energie durch Photovoltaik gewonnen werden.
Smart x Vital: Damit die Landesgartenschau für alle erlebbar ist, sollen Maschinen individuelle Einschränkungen ausgleichen und sich um die Bedürfnisse der einzelnen Besucher*innen kümmern. Diese persönlichen Agenten können beispielsweise Alternativen zum Gehen anbieten, optimale Wege nach Interesse und Fitnessgrad vorschlagen oder ganz allgemein Informationen zum Gelände, der Ausstellung und Veranstaltungen bereitstellen.
Auch aus städtebaulicher Sicht bietet die Landesgartenschau tolle Chancen für den Hochschulstandort Offenburg: Die Wege zwischen Innenstadt und dem Hochschulcampus werden für Fußgänger und Radfahrer attraktiver gestaltet, die Anbindung des ÖPNVs verbessert. Die Hochschule wird besser an den Stadtraum angebunden. Durch die Landesgartenschau wachsen Hochschule und Stadt somit sowohl auf inhaltlicher als auch auf räumlicher Ebene noch enger zusammen – während der tatsächlichen Schau und besonders auch darüber hinaus.
Die Landesgartenschau wird von zahlreichen Personen aus den verschiedensten Bereichen der Offenburger Stadtgesellschaft unterstützt, so auch von Prof. Dr. Stephan Trahasch, dem Rektor der Hochschule Offenburg, und Heike Huber, der AStA-Referentin der Hochschule Offenburg. Diese und weitere Statements finden Sie hier.