Dr. Wolfgang Schäuble MdB
Eh. Präsident des Deutschen Bundestages
Landesgartenschauen sind wunderbare Veranstaltungen. Die Freude über eine Landesgartenschau beginnt schon mit der Planung, wenn ein Gebiet gestalterisch aufgewertet wird und sich für die Bürgerinnen und Bürger und für die Natur Konzepte für neue Lebensräume ergeben. Dann hat man große Freude, wenn man die Landesgartenschau als Ereignis selbst erleben darf. Und schließlich bleibt von der Landesgartenschau ein großer nachhaltiger Effekt, weil in der Stadt und in der Region eine große Investition in die Zukunft stattgefunden hat.
Deshalb unterstütze ich als Bürger der Stadt Offenburg die Bewerbung unserer Stadt für den Zuschlag zur Landesgartenschau 2034.
Die Pläne, die der Bewerbung zugrunde liegen, überzeugen mich. Die bislang eingeengte Kinzig wird renaturiert und mehr an die Stadt angebunden. Das Gewässer wird mit seiner Umgebung der Bevölkerung zugänglicher und erlebbarer gemacht, das ist wegweisend für die Stadt und vor allem für die künftigen Generationen, die von noch mehr Lebensqualität in Offenburg profitieren. Was mit der Neugestaltung des Mühlbachquartiers begann, soll räumlich mit den Plänen für die Entwicklung der Kinzig-Umgebung weitergeführt werden. Angesichts der Tatsache, dass durch zunehmende Nachverdichtung der Druck auf innerstädtische Grünflächen wächst, bietet das Konzept der Landesgartenschau eine vielversprechende Perspektive für die gesamte Stadtentwicklung.
Baden-Württemberg, und ich finde, das ist ein Grund, ein wenig stolz zu sein, nutzt das Instrument der Gartenschauen wie kein anderes Bundesland, seit 1980 die erste grenzübergreifende Landesgartenschau in Ulm/Neu-Ulm stattgefunden hat. Nahezu alle Bundesländer haben das „Erfolgsmodell“ aus Stuttgart zwischenzeitlich übernommen. Das ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Doch die Herausforderungen haben sich innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte deutlich verändert. Klimawandel, die Erfordernisse nachhaltiger Mobilität, die umweltverträgliche Landbewirtschaftung und das sich verändernde Gesicht der Städte und Dörfer erfordern Anpassungsstrategien an veränderte gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen. Das wird auch neue, zusätzliche Aufgaben für die Landesgartenschauen mit sich bringen.
Offenburg wird mit der Landesgartenschau viele neue Zukunftschancen erhalten. Die Stadt macht sich bei dem Projekt auf einen guten Weg, vor allem auch, weil die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an in einen offenen Dialog miteinbezogen werden.
So wird aus einer Bewerbung für die Landesgartenschau auch ein wunderbarer Prozess der Teilhabe und der kommunalen Bürgerbeteiligung.
Ich wünsche Offenburg eine erfolgreiche Bewerbung für die Landesgartenschau 2034 und allen Beteiligten viel Freude bei der Planung.